Abendstimmung – der Himmel nimmt im Lichte der untergehenden Sonne die Farbe des Ports in meiner Hand an, während der kleine See darunter bleiern zu schimmern scheint. Ein dunkles Rot – wie ein Meer aus Kupfer und dunklem Blut, durchzogen von orangenen und violetten Streifen und im Hintergrund malen sich sich die die dunklen Silhouetten der Berge ab.
Ich liege am Rand des Sees und bewundere dieses Bild, diese Komposition aus Farben und Elementen. Beobachte sie, wie sie ihre Bahnen in diesem See aus Glut zieht. Ein wunderbarer Sommerabend. Sie steigt aus dem Wasser und es perlt klar über ihren Körper. Folgt dem Verlauf ihrer Brüste, rinnt über ihren Bauch hinab zu ihren Schenkeln – Tropfen die ein nasses Gespinst wie Spinnweben auf ihrem Körper hinterlassen. Ein Anblick wilder, natürlicher Schönheit …
Sie kommt auf mich zu, Ihre Bewegungen gleichen denen einer Katze, Kraft steckt in diesen Bewegungen und ihre Absichten liegen klar vor mir, so klar wie Ihr Körper am Lichte des sterbenden Tages – im Vorübergehen nimmt sie sich Ihr Handtuch und ihr Blick streift den meinen, das Lächeln auf ihren vollen Lippen, das Funkeln ihrer Augen, das nasse Haar, wie es sich an ihre Schultern schmiegt und auf Ihre Brüste legt …
Später – Das Lagerfeuer prasselt, wir liegen zusammen auf dem weichen Teppich aus Gras. Zwei Menschen, Körper die eng umschlungen liegen. Wir berühren uns – keine Sünde, nur das Verlangen den Anderen zu berühren, zu fühlen und in seiner Ganzheit zu erfahren. Nichts was falsch wäre in diesem Augenblick. Ihre Lippen berühren meine, meine Arme ziehen Sie zu mir heran. Ich spüre ihren Körper auf Meinem, das Herz welches schnell in Ihrer Brust schlägt. Ihr schneller Atem der mein Gesicht streift.
Der Tag liegt in seinen letzten Zügen und die Sonne schickt einen letzten Gruß über den Horizont. Körper ins rote Licht des Feuers und der sterbenden Sonne getaucht – Seelen die wie zwei Elemente aufeinander treffen und die sich im Taumel verlieren – die in dieser Nacht zu einer Einzigen werden. Zwei Körper, und doch scheint es als wäre es eine Seele in welcher dass Licht des Tages weiter zu brennen scheint …
Früher Morgen – Das Gras um uns herum ist zerwühlt vom friedvollen Kampf zweier Leiber, einem Kampf den mal sie und mal ich dominierte. Das Spiel freudigen Gebens und Nehmens. Ich liege wach und sehe wie der neue Tag gegen die Nacht gewinnt. Die Sonne schickt ihre Strahlen über den Horizont und liebkost unsere Körper. Das Feuer ist nahezu abgebrannt und nur noch ein Rest der Glut lässt das Holz leise knacken. Hin und wieder trennt sich ein Funke und fliegt dem heller werdenden Himmel entgegen – der Gruß des Gestern an dass beginnende Heute.
Ich rücke näher an Sie heran und nehme Sie sanft in den Arm, woraufhin sie ein wohliges Geräusch im Schlaf von sich gibt. Ich betrachte Ihr von der Sonne gebräuntes Gesicht – ihre Haare bilden einen wilden Rahmen und die Bewegung Ihrer Augen verraten mir das sie träumt. Sie wirkt zufrieden. Ein neuer Tag beginnt und ich fühle mich wohl. Die Funken der Nacht werden noch lange in mir tanzen …