Was ist Schönheit? Vom Märchen der Schönheit und der Hoffnung gesehen zu werden

Schönheit ist eine Illusion - nicht die Augen sehen sie, sondern dass HerzIch sah Schönheit in zerfurchten Gesichtern, die vom Leben gezeichnet waren, und ich sah Abscheu und Hässliches in den Gesichtern jener, die gemeinhin als reich und schön bezeichnet werden. Was also ist Schönheit? Ich habe mir viele Jahre diese Frage gestellt. Weil ich Schönheit eben in sehr vielen Menschen sah, aber ich es nie so wirklich an Äußerlichkeiten festmachen konnte: Da waren Dicke, Dünne, Sportliche, normale Leute – manche ähnelten sich sogar, doch den einen Menschen empfand ich als schön, den anderen weniger.

Ich glaube eine abschließende Antwort werde ich wohl nie finden. Ist aber auch nicht schlimm, denn Schönheit kann man – denke ich – nicht in Schubladen einordnen. Es ist der gleiche Trugschluss wie Perfektion. Es gibt sie, abseits individueller Einordnung, einfach nicht. Es ist ein individuelles Empfinden, keine allgemeingültige Regel!

Was existiert sind Stereotypen, die uns durch immer wiederkehrende Idealbilder in den Medien begegnen, und von denen wir glauben sollen dass diese schön sind. Wir blicken zu diesen Menschen auf, immerhin sind sie ja öffentlich und, wie auch immer, berühmt. Also muss es ja auch einen Grund dafür geben.

Die Perfidie dahinter?

Diese Schönheiten sind Ausnahmen. Die wenigsten Menschen werden je so aussehen. Aber dafür gibt es ja andere die da Abhilfe schaffen: Seien es – die günstige Variante – Cremes und Tiegelchen mit Pflegemitteln die uns eben zwanzig Jahre jünger wirken lassen sollen (Diese Produkte haben in meinen Augen den Wert von Schlangenöl, da Alterung genetisch bedingt ist), oder – wenn die Kasse praller gefüllt ist – chirurgische Maßnahmen welche die Fehler der Natur ausgleichen.

Aber hast du dir einmal die Frage gestellt warum wir immer jung wirken sollen? Warum wir immer ein Sixpack brauchen, möglichst perfekte Titten und Riesenschwänze haben sollten, oder wir unser Aussehen an diese – im Grunde – nichtssagenden Gestalten der TV Realität anpassen müssen?

Werden wir dadurch schöner, oder sogar glücklicher?

Nein. Wir werden manipuliert. Uns wird von klein auf beigebracht gewisse Muster zu wiederholen, gewisse Erwartungen zu erfüllen – und wenn unsere persönliche Realität mit der, scheinbar, erwarteten gesellschaftlichen Akzeptanz kollidiert, werden wir unzufrieden, oder fürchten uns. Vor was auch immer. Wir beginnen unsere Sehnsüchte heimlich auszuleben – was letztlich dazu führt dass geführte Beziehungen nicht halten, sondern scheitern. Im besten Falle machen wir einfach Schluss, im Schlechtesten fangen wir an unseren Partner zu betrügen.

Wobei, nein. Der Betrug fand eigentlich schon während des Kennenlernens statt! Wenn wir Partner nach dem auswählen was zu den augenscheinlich gesellschaftlichen Erwartungen passt. Vielleicht ist da Sympathie, vielleicht sogar Bewunderung, aber reicht dies für eine echte Beziehung? Wobei man hier auch das Konzept der Monogamie hinterfragen könnte, aber ich denke da ist es wie mit Perfektion und Schönheit: Im Einzelfall zu entscheiden!

Früher war es normal dass Schwule eine Scheinehe führten. Nicht weil sie glücklich damit waren, sondern weil die Gesellschaft ihr Lebensmodell nicht akzeptierte. Dieses Phänomen lässt sich allerdings nicht nur bei Schwulen finden, sondern es zieht sich durch alle Teile der Gesellschaft.

Beispiel: Ein führender Angestellter einer deutschen Fluggesellschaft steht auf dicke Frauen – in seinem beruflichen Umfeld wird allerdings makellose Perfektion (da haben wir es wieder) gefordert. Was wird er machen? Seinem Herzen und Verlangen folgen, oder sich ein Schmuckstück anlachen und es bei Gelegenheit mit einer Frau betrügen, die seinem eigentlichen Schönheitsempfinden entspricht

Und ja, natürlich kann dies auch andersherum der Fall sein. Vielleicht kollidieren da auch das Schönheitsempfinden mit einem Fetisch? Ich weiß es nicht. Was ich weiß ist dass der Druck der Gesellschaft – der eigentlich gar nicht existiert – oft eine fatale Wirkung auf den Menschen hat und zu tragischen Fehlentscheidungen für alle Beteiligten führt.

Ich gehe in dieser Analyse von meinen Selbstbeobachtungen aus. Wie schon an anderer Stelle erwähnt empfinde ich Frauen in einem gewissen Alter, oder nein, mit einer gewissen inneren Reife als anziehend. An reinen Äußerlichkeiten kann ich es definitiv nicht festmachen. Dick, dünn, älter, jünger – wobei Jünger und sportlich ist in meinem Fall eher selten. Es ist eine besondere Art der Ausstrahlung und des Charakters die mir gefallen, und die leider selten sind.

In meinen Augen!

Also nein, eine allgemeingültige Definition dessen was schön ist, kann ich nicht geben. Aber es entspricht nur selten dem was man in Werbung und Co sieht. Es sind gut ausgeleuchtete und präsentierte Verkaufstricks. Mehr nicht. Die meisten der dort präsentierten Menschen, würde man ohne Kosmetik, Beleuchtung und den passenden Kamerawinkel auf der Straße kaum erkennen.

Menschen die – durch vorgeschobene Ideale – unglücklich gehalten werden, sind die besseren Kunden, denn ein zufriedener Mensch braucht nichts von dem Mist den man verkauft um schön zu werden. Er ist von innen heraus schön, und dass merken auch jene Menschen die diesen Menschen verdient haben.

Der Rest? Der muss erst noch wachsen und eigene Schönheit entwickeln.

Also, wenn du wirklich schön sein willst, dann steh zu dir und dem was dir gefällt. Alles Andere ist Betrug dir selbst und anderen gegenüber …

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